PSYCHOSEN

Vielleicht liegt der Mythos des Wahnsinns auch in der Geschichte der patriachischen und egomanischen Psychoanalyse.

Es wird eine Menschengruppe geschaffen, die statt wie zu biblischen Zeiten zu Sehern und Visionären zum Abschaum gestempelt wird.

Es wird sich nicht mehr für die Herkunft oder den Wahrheitsgehalt der Psychosen interessiert, sonder der Mensch wird bequem erst mal als konsumierbar also zurechnungsfähig, oder als Wahnsinnig kategorisiert. Die Auseinandersetzung mit der Psyche entfällt, Menschen werden sortiert.

 

PSYCHIATER und das Problem der „Pillen“

Zur sozialen Situation d. psychisch Kranken

TAGEBUCH EINES PSYCHOTIKERS (Link zu einer anderen Site)

Weiteres in diese Richtung (Link zu einer anderen Site)

 

 

Ein Psychotiker versucht nach  einer schwierigen Vergangenheit, oder wegen genetischer Veranlagung eine Lebensweise zu finden, sich mit seiner Umwelt zu arrangieren.

In einer für Außenstehende ungewöhnlichen Art und Weise mit seiner Umwelt zusammenzuleben.

Da seine Seele zerrissen ist, er sich an seinen Erinnerungen orientiert, statt an gebotenen Einflüssen und sich mit ihnen auseinandersetzt, erscheint er nach außen hin zusammenhangslos und was im Volksmund als „Wirr“ bezeichnet wird.

Nicht nur die eigenen Erinnerungen werden zum Zentralen, für ihn oder sie, sondern es werden äußere Ereignisse und Sachverhalte auf die eigene Person projiziert, und mit der eigenen Vergangenheit vermengt.

Der Verlauf dieser Prozesse ist fließend und die Unterscheidung zwischen gesund und Krank ist immer wieder eine individuelle Ermessensfrage.

Symptome sind das, was auf eine Krankheit hindeuten könnte, die Krankheit an sich ist aber nie ausreichend zu erklären, weil sie in gesellschaftliche, philosophische, soziologische, politische Zusammenhänge eingebettet sein kann, so kann z.B. eine berechtigte Reaktion auf eine Unterdrückung als Symptom einer Psychose fehlinterpretiert werden.

 

 

 

Psychiater & Psychopharmaka:

Ich glaube was andere Menschen von dem wahrnehmen, was in einem selbst abgeht, wenn man Psychopharmaka nimmt und sie nicht verträgt, sind nur Bruchteile einer Beobachtung von veränderter Natur.

 

Es ist aussichtslos:

Ein Psychiater würde sich selbst in Frage stellen, wenn er einen anderen Weg bevorzugen würde, als Medikamente zu preisen.

 

Nach moderner Ansicht vieler Psychiater ist es ja auch das Einzige, was sie von Psychologen unterscheidet.

Der Begriff „Hobbypsychologe“ ist ja in intellektuellen Kreisen fast schon ein Schimpfwort, im pendante sind „Selenklempner“ betitelte Psychiater ja genau das, nur sie haben hauptberuflich Medizin studiert, nicht „Lebensberatung“.

 

Das Problem der Psychotiker im Speziellen ist aber, dass der Staat über §fen, wie auch über das Bevormundschaftsgericht, im Einsatz von Pflichtbetreuungen, die Einschätzung eines Psychiaters zur Meßlatte macht und damit die klassische Psychoanalyse und Psychologie überhaupt völlig außen vor lässt.

 

Da die Psychiater wie oben beschrieben Medikamente, falls sie es für nötig halten, (und das ist wirklich meistens der Fall) anordnen, besteht für einen Psychotiker meistens die Pflicht Medikamente und Psychopharmaka nehmen zu müssen.

 

Ein wenig mehr Gesprächstherapie würde Wunder bewirken, in den LKH den seit neuesten RLK getauften Bauten, meinetwegen auch Psychiatrien im Allgemeinen.

(zum Vergleich: In einer Psychotherapie hatte ich 12 Gespräche die Woche in den RLK gerade 2)

 

Gesprächstherapie ist genau das was Psychiater meistens nicht gut genug können, wenn sie es in Einzelfällen gelernt haben, sind diese Tugenden verkümmert, durch die übliche Routine, das es mit den Medikamenten allein funktioniert.

Das genau ist ein Trugschluss, gerade die Einnahme von Medikamenten (gesetzt den Fall irgendwer berichtet mir mal, das er sie ohne Einschränkungen verträgt) erfordert allein schon Gesprächstherapie. (gewagte These, ich weiß !)

 

Auf jeden Fall darf ein Mensch nicht vorurteilsvoll reduziert werden, auf Leistungsfähigkeit, Status und „Qualität“ der Seele.

 

Ein Psychotiker muss sich über das Intimste hinaus vor vielen Menschen (Richtern, Ärzten, Gutachtern, Beamten d. öffentlichen Dienst) verantworten, offen legen, erklären, um wieder zu seinen prepatologischen (vor der Krankheit) Rechten zu gelangen, um sein Gesicht zu wahren.

 

Auch die Schwachstellen und Krankheiten eines Menschen wollen geliebt und akzeptiert werden, als Eigenschaft des Ganzen.

 

Was der einzelne dann anstellt, mit seinem Leben und seiner Krankheit, was er uns darüber nicht wissen lässt, bleibt seine Privatsphäre, und gehört nicht in das Krankheitsbild.

 

Die Zeit die man selbst, psychisch krank, mit seiner Krankheit verbringt, ist weitaus größer, als die Zeit, die viele Freunde und Bekannte ausgiebig beschäftigt, und angeblich auch belastet.

 

Sich ergo einer Belastung seines Umfeldes beschuldigen lassen, oder auch nur so fühlen zu müssen, geht entschieden zu weit !

 

Alles was Psychotiker zum gleichberechtigten Leben fordern, wenn sie unter Diffamierung zu leiden haben,

Akzeptanz und Annerkennung z.B., als etwas darzustellen, was sie ´verdienen´ müssen, ... wenn sie sich glattmachen sollen, und anpassen, aufgrund ihrer Krankheit, das ist Mobbing und Engstirnigkeit und Arroganz !

 

Meiner Meinung nach versuchen Psychotiker sich einen Raum zu schaffen, in dem Sie mit ihrer Umwelt zurechtkommen. Gemeint ist auch der mitmenschliche Raum, in dem Ihr Verhalten akzeptiert wird. Nun kommen aufeinmal Uniformierte Männer (Die Polizei) und schleppen dich ins Irrenhaus, weil jemand Anders meint, die Art zu leben, wie er es tut, sei die Richtige. Es ist eben in der Gesellschaft kein Platz für Abnormalitäten und Laute Musik.

 

 

Gesellschaftskritik:

Alles das, was der Psychotiker mit Erinnerungen und Zusammenhängen beseelt hat, sich so geschaffen hat, wie er es sehen möchte, landet im Container. Der Psychotiker ist in diesem Fall an der Rücksichtslosigkeit und Intoleranz der Gesellschaft gescheitert. Die Gesellschaft will perfekt sein, auch nach innen hin, und nichts wissen von „Verrückten“ und ausgebeutetem Umland. Jede Kritik und Individualität ist zunehmend unerwünscht. Die Gesetze wie die Unantastbarkeit der Wohnung gelten für solche Sonderfälle plötzlich nicht mehr, potenzielle Gefahr wird ausgemacht, das Feindbild ist klar vor Augen.

Der Einzelne hat nicht hervorzustehen und zu Geltung und Respekt zu kommen, sondern nur die Gruppe, die Clique, Die Firma und das Kollektiv.

Das alles hat Vorrang vor den Bedürfnissen und Problemen des schwachen, sich dezent außerhalb haltenden, vor denen, die sich nicht begeistert einbringen und mitmachen, zur Erhaltung der Gruppe.

Es wird als Verstoß gegen Werte und Ideale der Gesellschaft gewertet, ihr nicht anzugehören, und sie nicht zu fördern. Man wird auf das Abstellgleis geschoben. Freunde sind ihrer guten Laune beraubt, schließlich genervt, und enthalten sich ihrer Anteilnahme sobald es um etwas geht, was nicht mehr in gediegenen Konsumhäppchen zu verdauen ist, nicht mehr als Hintergrundmusik zu ertragen wäre, was Courage und Sensibilität erfordert.

 

Ich will da was zu schreiben